Böhmisches Paradies
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Trotz der Reparaturen, die an der ursprünglichen Pfarrkirche erfolgten, verkam die Kirche. Darüber hinaus genügte die Kirche der großen Pfarrgemeinde nicht. Deshalb war es notwendig, an den Bau einer neuen Kirche zu denken. Aktiv in dieser Richtung war der Kaplan Josef Holý, der in Semily in den Jahren 1843 – 1874 tätig war. Er sammelte von den Ansiedlern Spenden, die durch Verzinsung bis zum Jahr 1908 auf 14 605 Gulden gestiegen sind.
Da die Pläne und Budgets der neuen Kirche zu kostenaufwendig gewesen wären, wurde nach Semily ein Sachverständiger gesendet, um die alte Kirche zu besichtigen. Nach einer gründlichen Besichtigung der Kirche hat man festgestellt, dass die Binder der Kirche verfault sind, dass die Mauern Risse aufweisen und dass daher keine Reparatur sowie keine Erweiterung der Kirche möglich ist. Er entschied, dass es erforderlich ist, eine neue Kirche zu bauen.
Es kam jedoch zu einer fast zweijährigen Stillstandzeit und in der Zwischenzeit wurden neue Risse festgestellt, die über die ganze Decke führten. Das Ministerium gab die zur Freigabe vorgelegten Pläne zurück und daher musste am 13. März 1902 eine neue Wettbewerbsverhandlung eröffnet werden. Bei dieser Verhandllung erklärten die anwesenden Gemeindevertreter, dass es erforderlich ist, die Baumaßnahmen schnellmöglichst einzuleiten, und die Kirche in einem romanischen Stil zu bauen. Um die Erstellung des Plans wurde der Architekt Josef Štěrba aus Karlín ersucht.
Das monumentale Bauwerk ist im romanischen Stil mit einer Basilikadecke. Die Orgel ist eine Spende von der Bürgerdarlehenskasse in Semily und wurde von Josef Kobrle aus Lomnice nad Popelkou hergestellt. Die einzelnen Personen spendeten die Fenster, wie die Aufschriften auf den Fenstern zeigen. Die Altäre sind vom Petr Bušeks Werk in Sychrov, der Taufbrunnen ist ein Geschenk von der Bildhaueroberschule in Hořice, die Möbel wurden von den Gewerbetreibenden von Semily und Podmokly hergestellt.
Die Abbauarbeiten an der alten Kirche begannen im April 1908 und die neue Kirche wurde im Jahr 1911 fertig gestellt, worauf sie am 25. Juni vom Bischof von Litoměřice feierlich geweiht und auf eine Dechanalkirche avanciert wurde. Beim Abbau der alten Kirche wurde im Mauerwerk unter dem Hauptaltar eine Reliquie gefunden, die wahrscheinlich aus dem 12. – 13. Jahrhundert, wenn nicht aus einer älteren Zeit stammte. Der Sockel des Hauptaltars bestand aus zwei Teilen: aus einem älteren Innenteil und aus einem darum gebauten neueren Teil. Im Innenteil war in einem ausgesparten Stein ein sehr verwitterter Asbestwürfel in Faustgröße. Dieser Würfel wurde von den Arbeitern bei der Arbeit zerschlagen. In dem Würfel befand sich ein korrodiertes Faltblech und in dem Blech zwei Fetzen eines Gewebes: eines dunkelrot bis bräunlich, der andere gelblich. Der obere Teil des Würfels ist ganz erhalten geblieben. In diesem Teil ist ein rotes Siegel mit altgotischer Aufschrift, von nur das Wort „episcopus“ leserlich ist. Nach dem Gutachten eines Sachverständigen, Professor Luksch aus Litoměřice, handelt es sich dabei um die Fetzen des Gewebes vom Gewand eines oder einer Heiligen, das mit deren Blut benetzt ist. Das Siegel kommt wahrscheinlich von einem römischen Bischof, der die Reliquien bestätigte. Der Fund wurde im Konsistorialmuseum in Litoměřice aufbewahrt Von der ursprünglichen alten Kirche blieben nur die Statuen der Schutzheiligen der Pfarre erhalten, die sich an der Stirnseite befinden.