Böhmisches Paradies
SEMILY – Sejkorská kaplička (3 km) – Bozkov (5 km) – Bozkovské jeskyně (6 km) – Bohuňovsko, Palackého stezka (7 km) – Ústí Vošmendy (9 km) – Podspálov, vlak (10 km) – Riegrova stezka (14 km) – Bítouchov (14,5 km) – SEMILY (16 km).
REGION SEMILY
Eine Region, deren Landschaft stark von ihrer geologischen Vergangenheit geprägt ist. Die Faltenbildung, welche zwischen zwei geomorphologischen Epochen, dem Devon und dem Karbon, gemeinsam mit den folgenden Magmaeruptionen der Melaphyrvulkane stattfand, legten den Grundstein für ein mannigfaltiges geologisches Profil und die späteren Funde von Edelsteinen und versteinerten Pflanzen. Zu einem aktiven Vulkan wurde der Berg Kozákov – der „Schutzberg des Böhmischen Paradieses“ und heute der höchste Punkt der Region mit einem außergewöhnlichen Ausblick in die Landschaft. Die Wasserläufe aus dem Isergebirge und dem westlichen Riesengebirge suchten lange ihren Weg zur tiefer gelegenen Böhmischen Kreidetafel. Schließlich konnte der Fluss Jizera (Iser) den Korridor durchstoßen – und er schuf zwischen den Städten Semily und Železný Brod einen einzigartigen Canyon. Die Kraft des Flusses nutzten später verschiedene Industriezweige und in den Tälern begann sich die Textil- und Glasindustrie zu entwickeln. Deswegen befinden sich in dieser Region nicht nur Natursehenswürdigkeiten, sondern auch ein reiches kulturtechnisches Erbe – zahlreiche technische Denkmäler, alte Fabriken, außergewöhnliche Brücken und Tunell. Das Zentrum der Region ist die Stadt Semily, früher Sitz der Bezirksverwaltung, eine Spiele- und Spielzeugstadt mit einer mannigfaltigen Umgebung.
Semily – Die vormals zum Großteil aus Holz gebaute Stadt wurde in Vergangenheit von vernichtenden Großbränden heimgesucht, sodass von der historischen Bebauung kaum was übrig blieb. Die Stadt durchlief eine Zeit der Entwicklung des Handels, Handwerks, einer Kleinindustrie und am Ende zur Großindustrie, welche alle die Wasserkraft des Flusses nutzten. Ein Denkmal dieser Zeit ist das umfassende Areal der Textilfabrik Schmitt am Fluss Jizera. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören die Mariensäule aus dem Jahr 1738 (Statuengruppe der Jungfrau Maria, des hl. Johannes des Evangelisten, des hl. Johannes des Täufers und des hl. Johann Nepomuk), die neuromanische Kirche St. Peter und Paul aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts (Ausblick), das neue Gebäude des Stadtamtes, das durch einen Umbau einer Fabrik entstanden ist (ausgezeichnet als Bau des Jahres 2006), das Museum und Galerie Pojizerská galerie (Galerie der Region Iser),die St. Johannes der Täuferkirche am Hügel Koštofrank (ursprünglich aus Holz, im Jahr 1723 zur Steinkirche umgebaut, erhalten geblieben ist eine Glocke mit der Jahreszahl 1590). An die ursprüngliche städtische Bebauung erinnern drei gezimmerte Hütten aus der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert in der Jílovecká Straße. In einer dieser Hütten kann man eine einzigartige Feilenwerkstatt besichtigen. Alle drei Häuser sind im isergebirglichen Stil gehalten und wegen ihrer Vollständigkeit gelten sie als Kulturdenkmal. Bítouchovská kaplička (Kapelle).
Sejkorskákaplička– barocke Nischenkapelle der Jungfrau Maria der Schmerzhaften aus dem 17. Jahrhundert war früher ein Wallfahrtsort. Unweit befindet sich der Aussichtsort Masarykova vyhlídka – jene Stelle, von der aus der Präsident T. G. Masaryk bei seinem Besuch der Region Semily auf den Berg Kozákov, Bozkov und das Riesengebirge blickte.
Bozkov – Kirche Mariä Verkündigung mit einem 49 m hohen Aussichtsturm und einer wertvollen gotischen Madonnenstatue. Volkstümliche Architektur. Saisonale .
Bozkovské dolomitové jeskyně– Dolomitenhöhlen; das umfangreichste Höhlensystem in nordöstlichen Böhmen, charakteristisch durch ein zahlreiches Vorkommen von Quarzbänken, Simsen und Leisten. Die Höhle wurde im Jahr 1947 bei Sprengarbeiten im Dolomitsteinbruch entdeckt.
Podspálov – oberhalb des Zusammenflusses der Flüsse Jizera und Kamenice steht das Wasserkraftwerk, das in den Jahren 1921-1926 gebaut wurde. Das Wasser wird durch einen in den Fels gehauenen Stollen (1.323 m lang) und einen gemauerten Kanal (437 m) zugeleitet. Das Kraftwerk wurde einfühlsam renoviert und es dient weiterhin seinem Zweck. Es ist ebenso architektonisch interessant und ein Beispiel dafür, dass Technik in einer Symbiose mit der Natur leben kann. Ein weiteres Technikdenkmal ist die Straßenbrücke über den Fluss Kamenice, die im Jahr 1938 als erste in der Republik schräg zum Flusslauf gebaut wurde. Sie ist weiter durch die verringerte Spannbreite, welche durch das gegenseitige Versetzen der Brückenbogen erreicht wurde, einzigartig.
Riegrovastezka – Wanderweg aus dem Jahr 1909; der Weg führt durch das Tal des Flusses Jizera von Semily nach Podspálov (Naturschutzgebiet). Sehenswürdigkeiten sind die 77 Meter lange schwebende Galerie, die über dem ursprünglichen Wasserspiegel des Flusses gebaut wurde, der Felsentunnel sowie das Wasserkraftwerk Spálov, in welches das Wasser durch einen in den Fels gehauenen unterirdischen Stollen fließt. Ein Wanderlehrpfad informiert über die Geologie, Fauna und Flora, Tourismus und Naturschutz sowie über die technischen Sehenswürdigkeiten des Tales.